LASKER,E., Die Philosophie des Unvollendbar. Leipzig 1919

LASKER, Emanuel,

Die Philosophie des Unvollendbar. Leipzig, Verlag von Veit & Comp., 1919.

8vo. XII, 626 S. Neuer Halbleinen mit Rückentitelschild (restaurierte OBroschur eingebunden).

Vorform der modernen Spieltheorie, erneute Weiterentwicklung seiner „Machologie“! – Lasker (1868-1941) studierte Mathematik und Philosophie an der Universität Erlangen, promovierte im Jahre 1900 mit einer bedeutenden mathematischen Arbeit bei Max Noether. In New York, wo Lasker von 1902 bis 1908 lebte, entstand seine „Machologie“, die als „Wissenschaft des Kampfes“ gleichzeitig auf Englisch (‚Struggle‘) und Deutsch erschien (1907). Lasker abstrahiert hier von Prinzipien des Schachspiels und überträgt sie auf andere Lebensbereiche. Georg Klaus sieht darin eine „Vorform der modernen Spieltheorie“, die aber in der Fachwelt kaum Beachtung fand. Lasker wurde als „Autodidakt und Außenseiter“ (Ulrich Sieg) betrachtet, obwohl Paul Natorp den Schachweltmeister im Erscheinungsjahr seines ersten größeren Werks als Mitglied der Kant-Gesellschaft gewann. In einer ersten großen Veröffentlichung von 1913 (″Das Begreifen der Welt“) führt er seine „Machologie“ von 1907, so wie auch in der vorliegenden „Philosophie des Unvollendbar“ von 1919. Laskers Ambitionen auf eine akademische Karriere zerschlugen sich dennoch, er blieb bis zu seinem Lebensende auf das Schachspiel als Beruf festgelegt (Schachweltmeister 1894-1921). Nach der NS-Machtergreifung 1933 flüchtete Lasker ins Exil, zunächst in die Niederlande, 1934 nach London. In den Jahren 1935 bis 1937 lebte Lasker in der UdSSR, wo er als weltberühmter Schachspieler günstige Turnierbedingungen vorfand. Der bedrückende Stalinismus veranlasste ihn zur Übersiedlung in die USA, wo er im November 1938 von der Aberkennung seiner deutschen Staatsbürgerschaft erfuhr. In New York verstarb Lasker am 11. Januar 1941, wo er auf dem Beth Olom-Friedhof in Queens bestattet ist.

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