Das Angebot soll Gelehrte und Rechtsanwälte ebenso ansprechen wie wissenschaftlich interessierte Laien, es soll den wissenschaftlichen Bibliotheken eine ebenso attraktive Anlaufstelle sein wie den passionierten Privatsammlern und Bibliophilen.

Die thematische Bandbreite meines Antiquariats umfasst die Geschichte und Landeskunde von der Antike bis zur aktuellen Zeitgeschichte, die Vielfalt der Rechtswissenschaft und Rechtsgeschichte, der Politikwissenschaft und politischen Ideengeschichte, der Wirtschaftswissenschaften, der Soziologie, Sozialphilosophie und Wissenschaftsgeschichte.


LINDE,G., Zeichen und Gewißheit. Tübingen 2013.

Umschlag

LINDE, Gesche,

Zeichen und Gewißheit. Semiotische Entfaltung eines protestantisch-theologischen Begriffs. 1. Aufl. Tübingen, Mohr Siebeck, 2013.

24 x 16 cm. XVIII, 1133 S. Fadenbindung. (Religion in Philosophy and Theology, 69). ISBN 9783161498473.

Vergewisserungsprozesse, auch die des christlichen Glaubens, sind Zeicheninterpretationsprozesse. Die theologischen Entwürfe des 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts versuchen die Glaubensgewißheit auf der Grundlage des Erfahrungsbegriffs zu begründen oder zu rechtfertigen und sind daher mit Schwierigkeiten belastet. Gesche Linde schlägt vor, den Erfahrungsbegriff durch den Begriff der Interpretation und damit den des Zeichens zu ersetzen. Der Umstand, daß das Zeichen für die Theoriebildung insgesamt keine größere Rolle gespielt hat, führt sie auf den Einfluß Augustins zurück, der den Erkenntnisprozeß von der Vermittlungsleistung des Zeichens abkoppelt. Sie liest Martin Luther als einen Autor, der unter humanistischem Einfluß die Gewißheitsfrage wieder neu mit dem Begriff des Zeichens verbindet: Vergewisserung ist ein trinitarisch bestimmter Prozeß, der auf Zeichen zurückgreift. Schließlich führt die Autorin den integrativen Zeichenbegriff des späten Peirce ein und rekonstruiert zu diesem Zweck erstmals dessen zehntrichotomisches Klassifikationssystem, auf dessen Grundlage sich alle denkbaren Formen von Bewußtseinsprozessen beschreiben und auf ihre logischen Voraussetzungen hin explizieren lassen sollen, von der Manifestation vorbegrifflicher Gefühlsqualitäten über Handlungen bis hin zu Denk- bzw. Sprachprozessen. Auf diese Weise läßt sich die christliche Gewißheitsbildung schließlich in einem Kontext von Gewißheitsbildung überhaupt ansiedeln, sich als vielschichtiges Phänomen unterschiedlicher Interpretantenformen verstehen und sich als Ergebnis logisch valider Interpretationsprozesse analysieren, ohne daß die Einsicht in diese seine eigene Strukturbedingung den christlichen Glauben zur Relativierung seines Wahrheitsanspruches nötigen oder ihn seines Gewißheitscharakters berauben würde.

Bestellnummer: 2046VB

Gebundener Ladenpreis: EUR 159,-- 


Buechershop Wissenschaftsgeschichte Antiquariat alte Bücher AVKB Soziologie

Das Angebot soll Gelehrte und Rechtsanwälte ebenso ansprechen wie wissenschaftlich interessierte Laien, es soll den wissenschaftlichen Bibliotheken eine ebenso attraktive Anlaufstelle sein wie den passionierten Privatsammlern und Bibliophilen.