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ALTENBURG,T., Soziale Ordnungsvorstellungen bei Hildegard von Bingen. Stuttgart

Umschlag

ALTENBURG, Tilo,

Soziale Ordnungsvorstellungen bei Hildegard von Bingen. Stuttgart, Anton Hiersemann Verlag, 2007.

17 x 25 cm. XII, 418 S. Leinen. (Monographien zur Geschichte des Mittelalters, 54). ISBN 9783777207117.

Das umfangreiche schriftstellerische Werk der „Prophetissa Teutonica“ Hildegard von Bingen (1098-1179; Äbtissin; als Heilige verehrt) ist einzigartig, weil es eine große zeitliche und thematische Spannbreite aufweist und nahezu vollständig überliefert ist. Allerdings fehlte bislang eine umfassende historische Auswertung und Einordnung dieser Quelle. Dies soll die vorliegende Arbeit leisten, indem sie über eine sozial-historisch fundierte Fragestellung das Weltbild Hildegards und seinen Wandel im Laufe der Jahre untersucht. Denn oft wird von Historikern ein Ausspruch aus der Frühzeit ihres Wirkens herangezogen, mit dem das adlige „Ständedenken“ dieser Epoche veranschaulicht wird, das von einer gottgewollten Einteilung in Herrscher und Dienende ausgeht. Diese Anschauung war jedoch einer gewissen Veränderung unterworfen, die durch äußere Einflüsse bewirkt wurde. Zudem wird geprüft, inwiefern Hildegards Kategorien, mit der sie die Gesellschaft einteilte, selbst offen waren für Veränderungen.Dieser Untersuchung liegt daher eine chronologische Differenzierung zu Grunde, die sich nach der Abfassung der drei Hauptwerke Hildegards richtet. Die drei Teile werden wiederum jeweils gleichförmig gegliedert. Nach einführenden Kapiteln stehen jeweils im Folgenden stets einzelne „sozialen Deutungsschemata“ im Mittelpunkt, mit denen die Seherin die zeitgenössische Gesellschaft gliederte. So wird etwa Hildegards Sicht auf die Gruppe der „Geistlichen“ in den Blick genommen, insbesondere auf Konflikte innerhalb der Gruppe zwischen Mönchen und Priestern, auf Fragen der Klerusreform und auf das Verhältnis zu den „Weltlichen“. Bei der Betrachtung des weltlichen Teils der Gesellschaft wird Hildegards Einteilung in „Adlige“ und „Nichtadlige“ sowie in „Arme“ und „Reiche“ beleuchtet. Bei der Analyse werden sowohl das philologische Mittel der Wortuntersuchung als auch religions- und geistesgeschichtliche Perspektiven sowie die Landesgeschichte berücksichtigt.Auf diese Weise kann insbesondere im letzten Abschnitt des Buches Hildegards Verwicklung in politische Ereignisse freigelegt werden. So führen die Darlegungen zu dem Schluß, daß zwischen den Grundauffassungen Hildegards in ihren Schriften und ihren Handlungen wesentliche Übereinstimmungen bestanden.Weil aufgrund dieser neuen Erkenntnisse zu vielen Bereichen aus Hildegards Leben und zu fast allen ihren Schriften Stellung genommen wird, erleichtern ein rückläufiges Stellenverzeichnis sowie ein Sach-, Orts- und Personennamenregister das Nachschlagen

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