DARJES,J.G., Institutiones Iurisprudentiae Universalis. 07.A. Jena 1776
Institutiones Iurisprudentiae Universalis. In quibus omnia Iuris Naturae Socialis et Gentium capita in usum auditorii sui methodo scientifica explanantur. Editio septima prioribus auctior et castigatior. Jena, apud Christ. Henr. Cuno, 1776.
8vo. Titelkupferallegorie, Tb. mit Signet, 546 S., 25 Bll. (Index). Zeitgenössischer Pappband mit gepr. Rückentitelschild. Hübscher Rotschnitt!
Privatrechtslehrbuch im Geiste des Naturrechts! – Darjes (1714-1791), einer der bedeutendsten Rechtslehrer der Universität Jena, der eine „unglaubliche Zahl von Studenten nach Thüringen zog“ (Stintzing), verfaßte sein naturrechtliches Hauptwerk auf der Grundlage von Christian Wolf. Das Naturrecht leitete nicht nur eine Säkularisierung des Rechts ein, auch wenn ein weit verbreiteter Irrtum besteht, das Naturrecht selbst sei ein säkularisierter Privatrechtsentwurf. Ziel des Naturrechts war es, die zeitlosen, ewigen Normzusammenhänge in einer Gesellschaft herauszuarbeiten. Dies verstanden die Naturrechtler als einen Ausfluss von Gottes Schöpfungsgedanken. Der Universalanspruch des Naturrechts nimmt in einem Punkt die Pandektistik vorweg: Der Universalanspruch richtet sich auf die Übertragbarkeit des Rechtssystems auf andere Gesellschaften sowie auf die Anwendbarkeit in zeitlicher Hinsicht. Das Naturrecht war der Überzeugung, Privatrechtsordnungen von beinahe zeitloser Anwendbarkeit entwerfen zu können. – Darjes (1714-1791), ein Schüler Christian Wolffs, Professor in Jena, später in Frankfurt an der Oder, veröffentlichte erstmals 1740 dieses außerordentlich beliebte Lehrbuch zum naturrechtlich begründeten Recht. Darin verteidigte Darjes die historische Behandlung des Zivilrechtsstoffes.
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